Ideen realisieren

Sabine M. Paul // März 30 // 0 Comments


Mach doch einfach

Liebe Sister,

wie schön, dass du dir einen Augenblick Zeit nimmst, um meinen Gedanken zu lauschen. Mit dem heutigen Artikel möchte ich dich zu einer kreativer Denkweise inspirieren und darüber sinnieren, wie wir Hürden überwinden und die innere Kreativität entfachen können.

Letzte Woche kam mir eine Idee in den Sinn: Warum nicht eine kleine Video-Serie mit wertvollen Zeichentipps für meinen brachliegenden YouTube-Kanal erstellen? Kleine Inputs, die schnell das Zeichnen anregen und sogar darüber hinausgehen. Bezeichnenderweise fiel mir der Titel "Mach doch einfach" dafür ein. Kaum war der Gedanke formuliert, begann ich begeistert mit den ersten drei Sequenzen. Zeitlich passte es perfekt zwischen zwei Termine. Am liebsten hätte ich mich dem kreativen Fluss ergeben, um weitere Videos zu drehen. Doch leider ließ es der Tagesplan nicht zu.

Was dann typisch für mich ist, statt weiterzumachen, verfiel ich in einen Prozess der Optimierung und überlege, wie ich es noch besser und schöner gestalten könnte. Wie ich noch tiefer in das Thema eintauchen könnte…

Was denkst du wohl, was mir dabei inhaltlich einfiel? 

Richtig - erst einmal nichts. Ich habe keine weiteren Videos aufgenommen. Statt einfach weiterzumachen, dümpelt dieses Projekt nun seit einer Woche vor sich hin und gerät immer mehr in Vergessenheit. So wird die große Inspiration wohl kaum auftauchen. Ganz im Gegenteil, durch diese Gedanken Richtung Perfektion, hielt ich mich noch mehr vom Weitermachen ab.

Eigentlich sollte ich es besser wissen, denn die besten Ideen entspringen oft beim Tun. Sobald ich das erste Video aufgenommen hatte, entstanden bereits Ideen für weitere Takes, die ich vorher noch nicht auf dem Schirm hatte.

Während ich diese Zeilen schreibe, fasse ich beherzt einen Entschluss: Ich werde die ersten Filme fertigstellen und hochladen. Wer weiß, welche Inspirationen mir noch einfallen werden. Nach Ostern sollen die ersten Clips auf YouTube zu sehen sein.

Kennst du das auch von deinen eigenen Projekten?

Du hast eine großartige Eingebung oder Idee, bist voll und ganz überzeugt, beginnst sofort mit der Umsetzung, doch dann kommt etwas dazwischen und bremst dich aus. Je nachdem, wie ausgereift diese Idee ist, fällt es mehr oder weniger leicht, sie am Leben zu erhalten und schließlich umzusetzen. Die gängigsten Hindernisse sind Selbstzweifel, Zeitmangel oder äußere Ablenkungen. Dazu gesellen sich oft die Angst vor Fehlern oder ein Mangel an Inspiration.

Selbst wenn es zunächst zügig vorangeht, besonders bei Projekten, die über einen längeren Zeitraum laufen, verblasst das Ziel oft, je näher wir ihm kommen.

Mit meinem Projekt kämpfte ich gegen all diese Hindernisse an. Besonders, je länger die Realisierung dauert. Unser Gehirn strebt nach Bequemlichkeit und Sicherheit und versucht oft, uns von Neuerungen abzuhalten, da sie uns aus unserer Komfortzone herausführen. Langfristige Projekte erfordern meist größere Anstrengungen, und wenn wir dabei die Zwischenschritte nicht würdigen, verlieren wir schnell die Motivation.

Hier lade ich dich ein, deinen eigenen kreativen Weg zu finden, um deine Ideen umzusetzen.

Selbstvorwürfe sind dabei wenig hilfreich, wenn es nicht so vorangeht, wie du es geplant hattest. Sie schüren nur Selbstzweifel und bremsen dich letztlich noch mehr aus.

  • Es ist hilfreich, sich bei größeren Zielen kleine Etappen zu setzen und diese gebührend zu feiern, sobald du den nächsten Schritt abgeschlossen hast. So hältst du deine Motivation aufrecht und das große Projektpaket wird in überschaubare Häppchen unterteilt.
  • An meine Video-Serie hat mich mein Ideen-Büchlein freundlich erinnert. Nicht, dass ich die Idee vergessen hatte, jedoch war ich wieder dabei, die Umsetzung vor mir herzuschieben. In diesem Büchlein halte ich all die Dinge fest, die ich gerne erleben, sehen oder umsetzen möchte. Einmal die Woche streiche ich durch, was erledigt ist. Damit die unerledigten Ideen nicht zwischen den durchgestrichenen untergehen, nehme ich mir gleichzeitig die Zeit, diese zu überprüfen. Manche verwerfe ich, aber diejenigen, die mich immer noch berühren, kommen erneut auf die Liste.
  • Ein klassisches Beispiel für das Dranbleiben, ist das Gestalten eines Vision-Boards. Ich habe mir eins für größere Projekte wie zum Beispiel mein Buch „Musengeküsst“ gestaltet. Hier habe ich in einem alten Fensterrahmen schwarzen Samt gespannt und für jedes geplante Kapitel eine Karteikarte angepinnt. Das hat mir sehr geholfen, die Struktur des Buches im Blick zu behalten. Und sobald ein Kapitel fertig war, wurde die Karte feierlich abgehängt und weggeräumt. Ich kann dir sagen, es fühlte sich wunderbar an, denn die Zettel wurden immer weniger und zeigte mir anschaulich, wie ich vorankomme.
  • Falls ich einmal steckenbleibe und nicht weiterkomme, schnapp ich mir einen Pinsel oder einen Stift und fange an zu malen. Dabei kann ich gut abdriften und mich aus dem Gedankenkarussell lösen. Oft genügen zehn Minuten Ablenkung, bis eine Lösungsidee auftaucht. Besonders wirkungsvoll ist es, Kreise oder einfache Muster zu zeichnen. Formen, die meditativ auf Papier oder Leinwand gebracht werden können.

So suche ich mir immer wieder nach kreativen Helfern, wie den alten Fensterrahmen oder meinem Ideen-Büchlein, die ich in meinen Alltag integrieren kann. Manche erweisen sich als unterstützend und bleiben, andere verschwinden nach einer Weile wieder.

Wie sieht es bei dir aus?

Hast du bestimmte Rituale oder Techniken, die dich bei deiner kreativen Herangehensweise unterstützen, die dir helfen, Hindernisse zu überwinden oder Inspiration zu finden? Teile deine Erfahrungen oder Techniken mit uns, damit alle davon profitieren können. Schreibe mir einfach eine E-Mail an news@musengekuesst.de, dann kann ich deine Anregungen gerne im nächsten Newsletter weitergeben.

Falls du auf der Suche nach mehr Tipps bist, kann ich dir mein Buch „Zeichne einfach – Musengeküsst“ ans Herz legen. Es ist mehr als ein Buch zum Zeichnenlernen. Einige Kapitel beschäftigen sich damit, die Motivation zu stärken, tief verwurzelten Überzeugungen zu entlarven oder laden ein, die innere Kritikerin einen Kaffee trinken zu schicken. Diese Impulse haben das Ziel, gängige Hindernisse wie Selbstzweifel oder die Angst vor Fehlern beiseite zu räumen, um neugierig und frei ins Zeichnen einzutauchen. Es hat sich herausgestellt, dass diese Übungen in vielen Lebensbereichen helfen, die eine kreative Herangehensweise erfordern.

Zum Abschluss möchte ich mich herzlich für deine Zeit und Aufmerksamkeit bedanken, die du mir geschenkt hast. Bleibe weiterhin kreativ und auf der Suche nach neuen Wegen, die dich unterstützen, deine Ziele zu erreichen.

Vergiss nicht, von deiner kreativen Lieblingstechnik zu erzählen, auch wenn sie dir noch so banal erscheinen mag. Für eine Sister kann es genau der richtige Impuls zum richtigen Zeitpunkt sein.

Kreative Grüße
deine Sabine

Über die Autorin

Künstlerin, Grafikerin und Autorin aus München. Angespornt von der Motivation, die Welt ein wenig schöner zu gestalten und lebenswerter zu machen.

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